Das Genießer-Treffen

Weinmesse in der Cloud am 14.& 15. April 2018

Herr Weber, in diesem Jahr findet nun bereits zum 5. Mal die Weinmesse am Germania Campus in der Cloud statt, warum?
Das ist ganz einfach zu erklären: Wir fühlen uns hier wohl. Die Cloud ist genau passend für unsere Ansprüche und Bedürfnisse – nicht zu groß und nicht zu klein. Gemütlich und gleichzeitig modern.

Und das Factory-Hotel ist gleich gegenüber.
Ja, genau. Als Aussteller haben wir hier alles vor Ort, was man braucht.

Weinmessen gibt es viele. Warum aber sollte man die Weinmesse in der Cloud nicht verpassen?
Weil hier Erzeuger sind, die sonst nirgendwo zu finden sind. Sie verkaufen ihre Weine direkt an den Endkunden. Das hat den Vorteil für den Weinkenner, dass er hier ein sehr gutes Preis-Genuss-Verhältnis hat, da es keinen Zwischenhandel gibt.

Hier finde ich also keine Weine, die ich im Supermarktregal finde.
Definitiv nein. Bei uns auf der Messe finden die Konsumenten keine Massenware. Die Winzer, die hier ihre Weine präsentieren, sind Familienbetriebe.

Ist das Münsteraner Publikum anspruchsvoll?
In der Tat. Im Vergleich zu dem Publikum aus den anderen Städten sind die Münsteraner sehr qualitätsbewusst, informiert und wissen genau, was sie wollen. Sie selektieren sehr kritisch – das ist mir hier bereits bei der ersten Messe aufgefallen.

Wie viele Winzer sind in diesem Jahr dabei?
Etwa 40.

Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?
In den vergangenen Jahren hatten wir in den zwei Tagen durchschnittlich etwa 1500 Besucher.

Da ist Luft nach oben.
Ja und nein. Ja, weil natürlich alle gern mehr Umsatz machen möchten. Auf der anderen Seite fasst die Cloud nicht mehr Besucher und wir müssten dann umziehen – und das wollen wir auf gar keinen Fall.

Also ist alles perfekt.
Ja, kann man so sagen. Auch die Anzahl der Aussteller ist genau richtig. So bleibt es nicht nur für mich, sondern auch für die Besucher übersichtlich.

Kommen auch Sektliebhaber auf Ihre Kosten?
Ja, klar. Fast alle Erzeuger haben auch Sekt und Schaumweine im Programm.

Welche Anbaugebiete werden in diesem Jahr vertreten sein?
Dabei sind alle großen Anbaugebiete aus Deutschland: Baden, Franken, Mosel, Pfalz, Nahe, Ahr, Württemberg und Rheinhessen. Zwei Italiener und ein Österreicher sind ebenfalls vor Ort.

Keine anderen ausländischen Weine?
Doch. Auch der Direktimporteur Vinovossum ist in der Cloud und hat Weine aus Argentinien, Chile, Neuseeland oder Südafrika dabei.

Wie viel Wein trinkt der Deutsche durchschnittlich im Jahr? Können Sie mir eine Zahl sagen?
Der DWI sagt, dass der Pro-Kopf-Verbrauch bei zwanzig Litern liegt und seit Jahren stabil ist. Allgemein ist der deutsche Markt dadurch gekennzeichnet, dass der Weinkonsum steigt und der Bierkonsum sinkt.

Wer hat denn europaweit die Nase vorn? Ich tippe mal auf die Franzosen oder Italiener.
Leider falsch getippt. In diesen Ländern ist der Pro-Kopf-Verbrauch zwar höher als bei uns, aber der Vatikan schießt mit 74 Litern den Vogel ab.

Das hätte ich nicht gedacht. Sind Sie denn selbst auch ein Weintrinker?
Ein Weingenießer (lacht)! Ich bin ein bekennender Riesling-Fan und ganz gespannt auf den Jahrgang 2017.

Darf ich fragen warum?
Im April gab es Frost, im Sommer Regen, Anfang September war es kühl und verregnet und am Ende des Monats Bombenwetter mit idealem Sonnenschein. Da konnte man als Winzer schon ins Schwitzen geraten.

Die Weinkeller sind also leer?
Nein. Trotz der Wetterkapriolen bescheinigen die deutschen Winzer dem Weinjahrgang 2017 eine gute bis sehr gute Qualität. Der Ertrag lag jedoch, je nach Region, bis zu 25 Prozent unter dem des Vorjahres. Daher kann es zum Jahresende durchaus zu Engpässen und Preiserhöhungen kommen.

Treffe ich auf der Messe auch Gastronomen aus Münster?
Eher Weniger. Es kommen hin und wieder auch Köche zu uns, die sich durch das Angebot probieren, aber die Weinmesse richtet sich in erster Linie an die Endverbraucher.

Herzlichen Dank für das Gespräch!