Rebel Tanz

Euer Tanz-Zuhause

David, vorab ein paar Basics. Wie viele Schüler hast Du insgesamt?
Etwa 1000.

Lass mich raten. Fast nur Mädchen, richtig?
Exakt. 95% davon sind Mädchen und der Rest sind Jungen. Dadurch, das wir inzwischen auch Street-Style anbieten, steigt langsam der Anteil der Jungen. Aber es dürfen gerne noch mehr werden.

Wie sieht es mit der Altersspanne aus?
Die Spanne reicht von 3,5 bis über 75 Jahren.

Und seit wann bist Du am Campus?
Juni 2008.

Dann bist Du also einer der ersten Mieter?
Ja. Genaugenommen der zweite – der erste war das nette italienische Café Aiello.

Wie hat es Dich an den Campus verschlagen?
Der Zufall war es. Mit Rebel Tanz war ich vorher am Bahnhof und mit den ersten Umbauplänen 1996 wusste ich, dass ich irgendwann mal raus muss. Durch einen Freund kam 2006 dann der Kontakt zu Andreas Deilmann zustande.

Was ist das besondere an Rebel Tanz?
Ich glaube es sind mehrere Dinge, die Rebel Tanz ausmachen. Wir stehen für einen hohen künstlerischeren Anspruch, dieser aber auch verbunden mit einem großen Spaßfaktor. Professionalität ist uns wichtig, aber wir drillen niemanden. Zum anderen schätzen unsere Teilnehmer die familiäre Atmosphäre. Manche Teilnehmer machen hier ihre Hausaufgaben, feiern Geburtstag und finden Freundinnen. Gerade gestern hatten wir sogar eine Übernachtungsparty…

Rebel Tanz ist also ein Familienersatz?
Ja, ich glaube, manchmal schon.

Neben Ballett, Jazz Dance oder Stepptanz, kann ich hier den Moonwalk von Michael Jackson lernen?
Klar, noch immer bekommen wir dazu manchmal Anfragen. Einen speziellen Kurs bieten wir dafür jedoch nicht an, weil der Moonwalk ziemlich einfach ist und man ihn innerhalb einer Stunde lernen kann. Der Rest ist Übung.

Welchen Tänzer bewunderst du am meisten? Pina Bausch, Henry Forsythe oder Rudolf Nurejew?
Alle gleichermaßen, da alle Pioniere in ihrem Bereich waren.

Hat Ballett als Tanzstil noch Zukunft?
Ja, ganz bestimmt. Denn Ballett ist in seiner Bewegungs- und Formsprache sehr eigenständig und speziell. Ballett ist nicht Mode oder Trend. Sondern eine Tanztechnik, die viel Präzision verlangt und darum auch eine Basis für viele andere Sachen ist.

Hast Du Probleme, Jungen als Teilnehmer zu gewinnen?
Ja, es ist wahnsinnig schwer, Jungen für den Tanz zu begeistern. Denn noch immer ist es ein gesellschaftliches Problem. Jungen werden in der Schule gehänselt und gelten als schwul, wenn sie sagen, sie tanzen. Nur wenige haben einen starken Charakter und lassen sich davon nicht abhalten. Breakdance oder Street Dance gelten für Männer als ok, aber Ballett ist in der öffentlichen Meinung leider oft immer nochein no go.

Und was macht Du dagegen?
Beten. Nein, ach quatsch. Ich bleibe einfach am Ball und hole immer wieder Jungen auf die Bühne und zeige anderen, dass es cool ist, ein Tänzer zu sein.

Kannst Du empfehlen hauptberuflich Tänzer zu werden?
Ja und nein. Finanziell macht es überhaupt keinen Sinn. Tänzer werden sehr schlecht bezahlt. Außerdem muss man ab 40 Jahren einen Plan B in der Tasche haben, denn spätestens dann spielt der Körper im Hochleistungsbereich nicht mehr mit.

Und was spricht dafür?
Ich glaube, es ich wahnsinnig wichtig, seiner Leidenschaft zu folgen. Wenn man das notwendige Talent, die Energie und Leidenschaft hat, sollte man es zumindest versuchen, damit man es später nicht bereut, es nicht gewagt zu haben. Auch wenn der Beruf schlecht bezahlt wird. Es gibt immer Wege, um über die Runden zu kommen.

Das englische Wort Rebel heißt übersetzt REBELL – ist David Rebel auch ein Rebell?
In der Schule war ich früher manchmal ein Rebell. In manchen Dingen bin ich es immer noch. Du kannst mir alles verbieten, aber wenn ich keine gute Begründung dafür bekomme, lehne ich mich dagegen auf.

Was schätzt Du am Campus?
Die supernetten Nachbarn. Jeden Tag besuche ich hier mal den einen, mal den anderen. Außerdem das tolle kulinarische Angebot. Und super ist natürlich das Gelände mit dem See!

Warum?
Weil der See mich wahnsinnig entspannt. Ich liebe es, spät am Abend hier auf der Terrasse zu sitzen, ein Glas Wein zu trinken und auf den See zu schauen. Und im Sommer ist hier jede kleine Arbeitspause ein richtiger Kurzurlaub!

Was fehlt Dir am Campus?
Ein authentischer Thai-Imbiss und ein Briefkasten der Post.

Bitte vervollständige den Satz:  Der Germania Campus ist …
…mein liebster Arbeitsplatz.